Wandel braucht Mut.
Liebe Leserinnen und Leser,
nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch Kirche und Glaube durchlaufen derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Der steht in größerem Zusammenhang gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen in einer zunehmend globalisierten Welt.
Auf der einen Seite beschleunigen sich die Prozesse der Säkularisierung, der Abbruch von Traditionen, von religiöser Bindung und Praxis. Auf der anderen Seite gibt es neue spirituelle Suchbewegungen, Erfahrungen des Vermissens Gottes und eine Vielfalt der Lebensentwürfe und der religiösen Landschaft. Darüber hinaus haben auch die ökologische Krise, die Polarisierungen in der Gesellschaft, das Erstarken autoritärer, die Demokratie gefährdende Regime und die Dynamiken der Gewalt oftmals auch eine religiöse Dimension.
Auferlegte und gewollte Veränderungen
In diese großen Veränderungen ist jede und jeder von uns gestellt. Manche dieser Veränderungen betreffen uns unmittelbar, andere scheinen weiter weg und abstrakter. Und doch heißt Leben, sich zu verändern. Manche Veränderungen haben wir nicht ausgesucht, andere sind von uns gewollt und gewählt.
Es gibt Veränderungen, die sind uns auferlegt. Wir haben keine Wahl. Meistens sind sie mit Schmerzen, Trauer, oder dem Gefühl von Verlusten verbunden. Im Laufe des Lebens erfährt dies jeder Mensch.
Davon unterscheiden sich Veränderungen, die wir aktiv gewollt, gesucht und offen angenommen haben. Durch sie ist etwas Neues ins Leben gekommen oder haben wir unser Leben neu geordnet. Das verbinden wir mit einem Gefühl der Bereicherung, der Dankbarkeit und Zufriedenheit.
Sich wandeln und gewandelt werden
Den Kräften der Beharrung, die um der vermeintlichen Wahrheit willen alles beim Alten lassen wollen und nicht einsehen können, dass Leben immer Wandel bedeutet, steht der Mut zur Veränderung entgegen, den die bekannte Weisheit formuliert: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“. Das Wort Wandel trifft es vielleicht besser, was gemeint ist. Denn der Wandel verweist auf einen organischen Vorgang. Bei den Veränderungen hingegen schwingt immer etwas Gezwungenes, Gemachtes mit: „Da muss sich schleunigst etwas ändern!“ Oder: „Du musst dich endlich ändern!“ Das hört sich schon nach Zwang an. Wo wir vom Wandel sprechen, geben wir zu erkennen, dass das Neue nicht immer aus uns selber kommt: Wir werden gewandelt, wir werden verwandelt. Wandel als eine Bewegung, die sich an uns vollzieht und geschieht.
„Denkt um!“
Auch das Leben Jesu ist nach dem Zeugnis des Markusevangeliums dem Wandel verschrieben. Seine zentrale Botschaft lautet: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe! Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“
(Mk 1,14). Dieses „Kehrt um“ heißt wörtlich: „Denkt um!“ Es geht um eine neue Sicht, ein neues Verstehen (und Handeln) im Angesicht der hereinbrechenden Gotteswirklichkeit.
Wie weit es mit der persönlichen Bereitschaft zu einer so verstandenen Umkehr bestellt ist, vermag jede und jeder für sich am ehesten zu beurteilen. Was die Kirche als Ganzes angeht, steht sie – wie eingangs beschrieben – auch hierzulande in den gesellschaftlichen und globalen Veränderungsprozessen. Sie sind oft nicht ausgesucht, sondern aufgegeben. Aber auch hier sollen sich Christinnen und Christen als Licht und als Salz erweisen und eine aktive Haltung einnehmen. Sich wegducken und raushalten ist nicht der Stil Jesu Christi.
Dank an mittendrin
Etwas davon hat auch unser Kirchenmagazin mittendrin versucht: Die Zeichen der Zeit zu erfassen und zu deuten, war in fünfzig Ausgaben die Haltung der Redaktion. Wenn mit dieser fünfzigsten Ausgabe diese Arbeit beendet wird, ist das eine Veränderung, die viele bedauern! Denn mittendrin wurde immer freudig erwartet und gerne gelesen, nicht nur in Nürnbergs Mitte. Bei allem ehrlichen Bedauern bleibt der tiefe Dank für die große Sorgfalt und die Qualität in der Arbeit in all den Jahren! Nach so langem Engagement in der Sache sich jetzt die Freiheit zu nehmen, einen gemeinsamen Schlusspunkt zu setzen, damit – vielleicht – etwas Neues entstehen kann, ist echter Wandelmut!
Ihr Markus Bolowich
Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich
Was haben Liebesschlösser an Brücken und ein Tierfriedhof gemeinsam?
Liebe Nachbarn, am Freitag, 09. Juni, heiraten unsere Tochter Silvia und ihr Verlobter Thomas...
ist das wahr? Sie haben diese Frage bestimmt schon gestellt bekommen und selbst anderen gestellt. Meist taucht sie dann auf, wenn Neuigkeiten oder scheinbar Unglaubliches berichtet wird. Wonach fragt man mit: „Ist das wahr?“
Alles ändert sich – oder? „Schatz, es kommt eine Veränderung auf uns zu. Bald sind wir nicht mehr nur zu zweit, sondern zu dritt.“
in seinen Bekenntnissen notiert der heilige Augustinus (354–430): „Was ist also die Zeit? Wenn mich niemand darüber fragt, so weiß ich es; wenn ich es aber jeman-dem auf seine Frage erklären möchte, so weiß ich es nicht.“ (Confessiones, XI, 14)...
die sensibelsten Momente im Leben sind (weitgehend) sprachlos: Am Beginn und am Ende des Lebens zählen nicht viele Worte, höchstens wenige und wesentliche.
Unsere Wurzeln liegen in unserer Kindheit. Vielleicht auch noch früher, noch weiter zurück, pränatal, so dass wir den Experten zufolge unter anderem schon von der Stimme der Mutter vorgeburtlich geprägt werden. Lassen wir es heute bei unserer ....