„Das, was vielfach als das größte Paradox in der Kirche angesehen wird, ist der Umstand, daß sie zugleich wesentlich traditionell und wesentlich revolutionär ist....
"Du kündest das nahe Ende; uns aber laß betend vertraun und auf die heilige Wende erschütterter Herzen baun!" R.Schneider
"Die grauen Horizonte müssen sich lichten. Nur der Vordergrund schreit so laut und aufdringlich. Weiter hinten, wo es um die eigentlichen Dinge geht, ist die Lage schon anders. Die Frau hat das Kind empfangen, es unter ihrem Herzen geborgen und hat den Sohn geboren. Die Welt ist in ein anderes Gesetz geraten.“ A.Delp
Die Dunkelheit des Advent, die Erschütterung über die Welt, die um so vieles kälter, härter und trostloser ist, als sie sein sollte, kann uns aufschrecken aus unserer Trägheit, Resignation oder Fokussierung auf unseren eigenen Wohlstand und unser Ohr wecken für die Rufenden in der Wüste und dem liebevollen Rufen zur Versöhnung und Umkehr in unserem Herzen.
Man kann sich als Mensch nie vollkommen aus Gesellschaft zurückziehen. Im Gegenteil, man kann und würde sie auf einer einsamen Insel sicher sehr bald vermissen. Und das Bedürfnis, sich manchmal oder radikal aus allen gesellschaftlichen Vollzügen zurückziehen zu wollen, ist selbst ein gesellschaftliches Phänomen unserer Kultur und Zeit. In den früheren Jahrhunderten war dieser zeitweise Rückzug aus Gesellschaft nur bei Gottsuchern und von einer großen religiösen Sehnsucht ergriffenen Menschen zu beobachten...
Wenn Christen in diesen Tagen überall auf der Welt das Leiden und den Tod Christi und vielleicht auch ihren eigenen schuldhaften Verstrickungen bedenken, wenn sie in Gebet und Stille seiner Erlösungstat gedenken, dann können sie Spuren dieser Wahrheit in sich und überall entdecken: Was mit Liebe und Vergebung erduldet wird, was im eigenen Herzen verziehen und vergeben wird, ist geheilt.